abstract
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Die sprachlichen Anforderungen, die mit der Aufnahme eines Hochschulstudiums verbunden sind, können Studierenden in unterschiedlichem Maße Schwierigkeiten bereiten. Der Umgang mit und die Aneignung des akademisch bildungsprachlichen Registers (im Sinne konventioneller sprachlicher Praktiken im Hochschulkontext) sind dabei essenziell für Bildungserfolg sowie die Teilhabe der Studierenden im Hochschulumfeld. In der Masterarbeit 'Chancenungleichheit durch akademisches Register' wird der Einfluss der Bildungsherkunft auf die sprachliche Passung Studierender untersucht. Sprachliche Passung meint in diesem Zusammenhang das Verhältnis des individuellen sprachlichen Verhaltens zu den sprachlichen Konventionen eines Handlungskontextes (hier die Hochschule). Die Arbeit fasst Forschungsbefunde zur herkunftsspezifischen Herausbildung des individuellen sprachlichen Habitus Studierender in Abhängigkeit zur ihrer sozialen Herkunft zusammen und konzeptualisiert akademische Bildungssprache als Register, um Bezüge zwischen strukturellen und individuellen Gegebenheiten herstellen und entsprechende Anforderungen an bzw. Auswirkungen auf die Subjekte ableiten zu können. Die Datenauswertungen von vertiefenden Interviews sowie einer Online-Umfrage stehen im Zentrum der Arbeit. Die Befunde lassen zusammengenommen deutliche Unterschiede in der sprachlicher Passung an der Hochschule in Abhängigkeit zur Bildungsherkunft der Studierenden erkennen und somit auf eine sprachlich bedingte Chancenungleichheit in akademischer Bildung schließen.
Participation in higher education requires linguistic behavior, which is challenging for all students to a varying degree. The usage and acquisition of the academic register (according to linguistic practices that are suitable in academic contexts) are essential for academic success. The master’s thesis 'Unequal opportunities due to the academic register' deals with the influence of the level of parental education on the linguistic fit of students in higher education. Here the linguistic fit is conceptualized as the ratio of the individual linguistic behaviours and the linguistic conventions at universities. The thesis summarizes research findings regarding the background-specific development of the individual linguistic habitus of students in higher education. In addition, academic language is conceptualized as a linguistic register, so it is possible to create references between individual and structural circumstances and to derive linguistic requirements for the students. The focus of the master’s thesis is on the analysis of in-depth interviews and data from an online survey. The results indicate significant differences in the linguistic fit of students at universities dependent on their level of parental education, thus implying linguistically-motivated inequalities in higher education.